Sinnlichkeit und Vergänglichkeit
Dein Femur singt. So heißt das neue Solostück der Tänzerin und Choeographin Chrystel Guillebeaud. Die Premiere ist am 1. November im Haus der Jugend in Wuppertal. Die Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit läuft ab heute an. Daniel Schmitt von Spitzlicht Fotografie erinnert sich an einen sehr warmen Vormittag im August im Studio der ehemaligen Pina Bausch Tänzerin:
„Das war eine spannende Zeit, die ich mit der wunderbaren Chrystel Guillebeaud in ihrem Tanzraum verbringen dürfte. Sozusagen der Blick hinter die Kulissen einer solchen Produktion. Und natürlich auch eine Art früher Eindruck des noch nicht ganz fertiggestellten Stücks. Der Plan war ein Plakatmotiv für ihr neues Stück zu fotografieren. Chrystel hatte für mich einige starke Ideen vorbereitet, die sie mir in den folgenden Stunden präsentierte und ich dann ins rechte Format und Licht gebracht habe. Nun ja, was soll ich sagen, wir waren sehr produktiv und hatten am Ende gutes Material für gleich mehrere Plakate, brauchten letztendlich natürlich nur eins. Die finale Auswahl viel uns allen schwer, ist aber sehr gut getroffen. Diesmal dürfte ich auch die Gestaltung des Plakats mit übernehmen, was für mich als Fotograf natürlich besonders war. Die Ergebnisse sind sehr schön geworden und Chrystel ist sehr froh über unsere gute Zusammenarbeit. Nun wird sich zeigen, ob das Publikum auch darauf anspricht. Die ersten Reaktionen waren schon mal sehr positiv. Es bleibt spannend.“
Einige Auszüge aus dem Pressetext zum Stück selber:
Ein Skelett und eine Tänzerin sitzen sich gegenüber. Sie spricht mit ihm über Alltag, Liebe, Hass und Tod und entdeckt dabei eine unmittelbare Nähe und Anziehungskraft. Schritt für Schritt versucht die Tänzerin sich mit dem Skelett zu bewegen, mit ihm zu laufen. Das Skelett wird vom Requisit zum lebendigen Partner – und schließlich zum personifizierten Tod, mit dem die Tänzerin in einen Dialog tritt.
Die bombastische Hofmusik von Jean-Baptiste Lully symbolisiert den erhabenen und majestätischen Charakter des Todes. Sie wurde für Louis XIV komponiert, der sie für seine Choreographien verwendete. Kontrastiert wird Lullys Musik durch Maschinengeräusche aus Danse Macabre (Installation von Jean Tinguely) und Mecanoid (Pierre Bastien). Diese Klänge evozieren Empfindungen des lebendigen menschlichen Körpers und konterkarieren so das Martialische des Todes. Der menschliche Körper erscheint als ein kleiner zyklischer Lebensmotor, der sich dynamisch und wie irrsinnig von selbst immer weiterdreht.
Die Tänzerin erzählt von der faszinierenden Sinnlichkeit des menschlichen Körpers und der Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit.
Mit Bewegung und eigenen Texten werden ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Wahrnehmungen geschildert.
Inszenierung, Choreographie und Tanz: Chrystel Guillebeaud
Künstlerische Beratung: Damiano Ottavio Bigi
Lichtdesign: Jens Piske
Literarische Beratung/Übersetzung: Piotr Turowski
Produktionsassistent: Charles Petersohn
Musik: J-B Lully, Sainte-Colombe, Pierre Bastien, Klang Installation von Jean Tinguely „Danse Macabre“ (Barfi.ch), 3B Scientific® Vortrag
Texte: Oscar Wilde, Coldplay, Chrystel Guillebeaud
Gefördert durch: Kulturbüro der Stadt Wuppertal, Stadtsparkasse, Barmenia, WSW, NRW Kultursekretariat, Stiftung Kalkwerke Oetelshofen, Bezirksregierung Düsseldorf
Links:
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